Digitalisierung der Wohnungswirtschaft macht verdammt viel Spaß!

Ein Interview mit Björn Jüngerkes über sein erstes Jahr als CEO der Dr. Klein Wowi Digital AG

Björn Jüngerkes ist seit knapp einem Jahr CEO der Dr. Klein Wowi Digital AG. Grund genug den Chef zu fragen: Wie läuft es? Wie hat sich das Unternehmen seit seinem Start verändert, was sind seine Wünsche für die Zukunft und wie sieht er seine eigene Rolle als CEO?

Lieber Björn, wir möchten gern mit einem Check-in starten, ist Dir das recht?
Sehr gern!

Also: Wie ist die Stimmung bei Dir?  
Die Stimmung ist gut – richtig gut. Das liegt auch an einem super Team, das bereit ist, sich weiterzuentwickeln und neue Wege zu gehen.

Auch wenn wir uns nicht jeden Tag physisch im Büro sehen, macht es riesigen Spaß sich mit den Teams auszutauschen und das Unternehmen damit ständig voranzubringen.

In diesem Moment bin ich auf dem Weg ins Büro, ich sitze im Zug von Düsseldorf nach Berlin, meine übliche Pendlerroute. Ich reise mittlerweile meistens per Bahn anstatt mit dem Flugzeug, daran hat meine Familie großen Anteil. Sie haben mir ins Gewissen geredet, Klimaschutz ist ein großes Thema daheim. Als Berater und auch in der Zeit danach, bin ich viel mit dem Flugzeug geflogen. Für mich hat dieses geänderte Reiseverhalten besonders eins bedeutet: Veränderung. Ich musste offen für das Neue sein, musste Verhaltensweisen anpassen, was mich anfangs skeptisch gemacht hat. Diese Erfahrungen sind für uns alle alltäglich, wir verändern uns ständig. Das zeigt mir immer wieder, dass wir behutsam vorgehen müssen, wenn wir uns Veränderung von Mitarbeitern und Kunden wünschen.

Wie verstehst Du Deine Aufgabe als CEO? 
Ich kümmere mich zuallererst um strategische Themen innerhalb der Dr. Klein Wowi Digital AG. Aber ich sehe es genauso als meine Aufgabe an, die vielen anderen Themen wie Finanzen, Kommunikation, Marketing und Personal voranzutreiben, um nur einige Themen zu nennen. Nicht alle Aufgaben kenne ich im Detail, dafür bleibt einfach keine Zeit, aber dafür habe ich in jedem Team sehr erfahrene Kollegen, mit denen ich tagtäglich über die nächsten Schritte, Herausforderungen, Kundenreklamationen, oder eher administrative Dinge, spreche. Ich verstehe meine Arbeit in großen Teilen auch so, dass ich eine Art Sparringspartner für die Kollegen bin. Ich bin quasi der, der die Autobahn baut, auf der die Mitarbeitenden fahren. Sie sollen sicher, komfortabel und schnell fahren können, deshalb stelle ich Leitplanken auf.

Ich freue mich sehr, dass wir hier ein so erfahrenes Team haben, das bereit ist anzupacken, das Lust auf die Weiterentwicklung des Unternehmens hat und das sich immer darauf fokussiert, was wichtig ist: mit WOWIPORT ein stabiles, intuitives ERP-System zu haben, das die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt stellt und eine Strategie- und Digitalisierungsberatung, die in den von uns betreuten Unternehmen die Grundlage für die Digitalisierung schafft. Die Dr. Klein Wowi Digital AG steht den Unternehmen als kompetenter Begleiter zur Seite.
Ich komme ja nicht aus der Wohnungswirtschaft, konnte aber im letzten Jahr eine Menge dazulernen. Mein Bedürfnis ist es, und zwar seit meinem ersten Tag, sehr nahe am Kunden zu arbeiten. Deshalb habe ich auch von Anfang an gesagt, dass ich von Zeit zu Zeit bei unseren Kunden hospitieren möchte. Vor allem aufgrund der vierten Coronawelle hat das bisher leider noch nicht geklappt. Ich möchte sehen, vor welchen Herausforderungen unsere Kunden täglich bei ihrer Arbeit stehen. Das wird mir sicher noch mal einen ganz neuen Blick auf viele Prozesse geben, die die Mitarbeitenden in den Unternehmen tagtäglich durchleben. Ich finde, das ist auch die Wertschätzung, die unsere Kunden verdienen. Wir wollen mit WOWIPORT den Arbeitsalltag der Menschen, die in der Wohnungswirtschaft arbeiten, effizienter und einfacher gestalten. Das sage ich oft, aber das ist trotzdem keine Plattitüde – ich meine das völlig ernst.

Was fasziniert Dich, ganz persönlich, an WOWIPORT?  
Erst einmal freue ich mich, dass wir mit WOWIPORT eine ERP-Software geschaffen haben, mit der wir alle wohnungswirtschaftlichen und buchhalterischen Kernprozesse abbilden. Ganz im Sinne unserer Kunden: Wohnungsunternehmen, Genossenschaften, sowie WEG- oder Fremdverwalter.

Die Software wurde direkt cloudbasiert gebaut wurde, wir haben nicht einfach ein bereits bestehendes System webfähig gemacht und kämpfen somit im Hintergrund auch nicht mit „Legacy-Systemen“. Dadurch, dass wir WOWIPORT immer auf dem laufenden Stand halten, man spricht hier von einem „kontinuierlichen Refactoring“, sind wir technisch immer am Puls der Zeit. Wir richten das System sehr stark nach den Bedürfnissen unserer Kunden aus und arbeiten mit diesen eng in der Produktentwicklung zusammen. Aufgrund der Agilität in unserer Produktentwicklung, können wir Fehler zeitnah beheben und neue Funktionalitäten flexibel einbinden. Die gesamte Umgebung haben wir kürzlich auf Kubernetes K8 umgezogen, damit wir noch flexibler in der Skalierbarkeit des Systems sind und den Kunden noch mehr Performance bieten können.

Begeistert bin ich auch von WOWIPORT im Zusammenspiel mit anderen Software-Partnern unserer Kunden. Ich kenne das Plattformgeschäft sehr gut. Wir haben unserem Plattformkonzept den Namen „OPEN WOWI“ gegeben, um auszudrücken, dass WOWIPORT schnittstellenoffen und gleichzeitig offen für verschiedenste Partnerlösungen ist. Zahlreiche Partner, durchaus auch mit vergleichbaren Dienstleistungen, haben sich bereits an WOWIPORT angebunden. Ob kleine oder große Partner, mit jedem tauschen wir über REST-APIs in Echtzeit die für unsere Kunden relevanten Daten aus. Fehlen Datenfelder in den Schnittstellen, erweitern wir sie. So können unsere Kunden für bestimmte Anwendungsfälle sehr einfach in dem System ihrer Wahl arbeiten, ohne Medienbrüche, was ein echter Gewinn für alle Beteiligten ist.

Aber es ist ja nicht nur das Produkt allein, in dem wir uns weiterentwickelt haben. Wir haben mittlerweile mit unserem Customer Consulting ein Relationship –Management – Team etabliert, und uns in anderen Bereichen weiter professionalisiert, wie z.B. in der Datenmigration und im Projektmanagement. Darüber hinaus haben wir eine Position im Management besetzt, die sich ausschließlich um das Thema Operative Exzellenz kümmert. Ziel ist es, dass wir in jedem Arbeitsschritt, in jedem Team, noch professioneller agieren.

All das machen wir mit dem einen Ziel: Unsere Kunden zu unseren Fans zu machen, vom ersten Moment an! Am Ende ist das System nichts ohne die Menschen, die dahinterstehen. Ich freue mich ehrlich, dass wir eine solch fortschrittliche Software haben und unser Team mit so viel Enthusiasmus dabei ist.

Lass uns ein Jahr zurück gehen – wie bist Du gestartet, wo hast Du angefangen?
Ich habe am Anfang erst mal zugehört – viel zugehört. Es hätte nichts gebracht, wenn ich hier reingegangen wäre und gesagt hätte: so, wir machen das jetzt hier auf meine Weise und ich akzeptiere keine andere Meinung.
Ich bin sehr detailverliebt, ich möchte wirklich verstehen, wie WOWIPORT funktioniert und wie die Kollegen der Digitalisierungsberatung arbeiten. Deshalb nehme ich nach wie vor an vielen Meetings teil, in denen es beispielsweise um die Software an sich geht.
Ich habe den Führungskräften am Anfang je drei Fragen gestellt: Vor welchen Herausforderungen stehst Du, vor welchen Herausforderungen steht dein Team und was kannst du tun, um diesen Herausforderungen zu begegnen bzw. wie kann ich Dich dabei unterstützen?
Die Führungskräfte haben sich Zeit genommen, um in sich zu gehen und mir aufzuzeigen, wo sie stehen und wohin sie wollen – das waren erstaunliche Impulse. Ich habe die Kollegen auf diese Weise persönlich kennen gelernt und verstehe jetzt viel besser, wie die Leute denken und handeln.
Danach haben wir gemeinsam jeden Stein im Unternehmen umgedreht und geschaut: wo können wir uns verbessern, wo können wir noch besser zusammenarbeiten? Da hat sich dann schnell viel verändert.

Welche Deiner Ziele konntest Du bisher erreichen?        
Ich habe als erstes die Verantwortlichkeiten neu geregelt. Das ist für mich einfach ein Must-have: Wir mussten klären, wer ist hier eigentlich für welches Thema verantwortlich. Die neue Struktur macht es für alle einfacher Prozesse zu starten und Workflows effektiver zu gestalten.
Außerdem arbeiten wir permanent an unserer Kommunikation. Mir ist es wichtig, dass die Teams regelmäßig miteinander reden – nur so können wir alle Themenbereiche überblicken und schnell aktiv werden, wenn wir merken: Hey, das läuft an dieser Stelle nicht rund. Wir gehen mittlerweile viel schneller aufeinander zu und finden dann gemeinsam eine Lösung. Dadurch sind wir zu einem starken Team zusammengewachsen, das sich gegenseitig unterstützt.

Auch haben wir Altes gehen lassen, das für uns, bzw. für unsere Kunden, in dieser Form keinen Sinn mehr gemacht hat. Wir haben uns da von einzelnen Geschäftsmodellen getrennt bzw. haben die Schritte eingeleitet, um uns zeitnah zu trennen.

Mir ist es wichtig hier noch einmal zu betonen: unsere eingeschlagene Strategie hat die volle Rückendeckung unseres Aufsichtsrats und damit unserer Konzernmutter, der Hypoport SE. Für die Hypoport sind wir integraler Bestandteil ihrer Immobilienplattform und bilden, gerade auch mit unserer Schwestergesellschaft, der Dr. Klein Wowi Finanz AG, ein starkes Duo als Dienstleister der Wohnungswirtschaft. Die Hypoport selbst hat in anderen Bereichen gezeigt, was es heißt, über Jahre hinweg starke Geschäftsmodelle aufzubauen. Nichts anderes machen wir mit der Dr. Klein Wowi Digital AG in der Wohnungswirtschaft.

Wie möchtest Du das Unternehmen weiter voranbringen?        
Mir persönlich liegen unsere Objectives and Key Results (OKR) besonders am Herzen. Mit dieser Methode möchte ich das Unternehmen, gemeinsam mit meinen Management-Kollegen, führen. Dabei geht es im Kern darum, Herausforderungen zu benennen und im Nachgang geeignete Lösungsansetze zu entwickeln. Wir arbeiten also gemeinsam daran, das ganze Unternehmen und damit auch das Produkt, besser zu machen, was am Ende wieder unseren Kunden zugutekommt. Wir entwickeln uns als Organisation immer weiter, wir lernen und verbessern uns – nur so können wir den Kundenanforderungen zu jeder Zeit gerecht werden. Die ersten Planning-Meetings verlaufen so, wie ich es gehofft habe, denn die Leute inspirieren sich gegenseitig und sagen: “Hey jetzt guck doch mal über den Tellerrand!” Genau diese Initiative muss von den Mitarbeitenden ausgehen, das ist genau das was ich haben wollte. Natürlich ist es schwer das Thema OKR im Unternehmen unterzubringen, das ist für viele Leute ungewohnt, da es sehr viel Freiheit auf der einen Seite, aber auch sehr viel Eigeninitiative auf der anderen Seite bedeutet. Wir zeigen unseren Mitarbeitenden durch die OKRs aber: wir vertrauen darauf, dass ihr gute Ideen einbringt. Und das zeigt wiederum den Kunden: wir betrachten unsere Aufgabe hier wirklich von allen Seiten aus und dabei stehen unsere Kundwn stets im Fokus unseres Handelns. Unser Ziel ist, mit WOWIPORT und unsere Digitalisierungsberatung den Arbeitsalltag von noch mehr Mitarbeitenden der Wohnungsunternehmen zu erleichtern.

Was wünschst du Dir für die Zukunft?
Wir haben das derzeit beste und flexibelste wohnungswirtschaftliche ERP-System im Markt! Wir arbeiten tagtäglich mit unseren Kunden zusammen, um das System zu verbessern und ihnen den Arbeitsalltag zu erleichtern. Mit unserer Muttergesellschaft, der Hypoport SE, haben wir einen sehr soliden SDAX-Konzern im Hintergrund. Wir sind fester Bestandteil der Immobilienplattform-Strategie der Hypoport und damit auch unverkäuflich. Das sind tolle Voraussetzungen für die Zukunft – für uns und unsere Kunden!

Aber, wir werden mit unseren Produkten und Services – WOWIPORT, auf der einen Seite, und der Digitalisierungs- und Strategieberatung, auf der anderen Seite – in der Wohnungswirtschaft noch zu wenig wahrgenommen. Das liegt auch daran, dass die Marke Dr. Klein Wowi sehr für das Thema Finanzierung steht. Tut sie auch, aber dahinter versteckt sich mittlerweile, wie berichtet, viel mehr.

Ein ERP-Wechsel bedeutet immer einen Einschnitt im Unternehmen. Viele trauen sich diesen Schritt immer noch nicht zu und nehmen große Kompromisse bei der Nutzung ihrer Altsysteme in Kauf. Einige denken auch, dass Größe und Marktdominanz die einzigen Punkte sind, die bei einem Softwarepartner zählen. Unternehmen in anderen Industrien haben gezeigt, dass es auch anders geht!

Ein ERP-Wechsel, der mit dem Wunsch einer Digitalisierung des eigenen Unternehmens einhergeht, bedeutet, dass sich im Unternehmen Prozesse ändern, auf die sich die Mitarbeitenden einstellen müssen. Es bedeutet aber auch, dass sich kulturell Dinge im Unternehmen ändern müssen. Klar bedeutet das kurzfristig erst mal Aufwand! Mittel-bis langfristig zahlt sich die Investition aber an vielen Stellen aus. Nur wer bereit ist diese Schritte zu gehen, verpasst den Anschluss nicht und macht das eigene Unternehmen fit für die Zukunft!
Wir haben sehr viel Expertise im Haus, egal ob in der Datenmigration, im Projekt, in der Kundenbetreuung, oder unserer Strategie- und Digitalisierungsberatung. Wir lassen unsere Kunden bei der Veränderung nicht alleine, sondern stehen ihnen als kompetenter Ansprechpartner zur Seite. Den Mut zur Veränderung und das Vertrauen auf diese Expertise, das wünsche ich mir von allen wohnungswirtschaftlichen Unternehmen.

Für die Dr. Klein Wowi Digital AG wünsche ich mir, dass alle Mitarbeitenden das, was ich Ihnen regelmäßig sage, so auch verinnerlichen: Jeder einzelne von ihnen trägt zum Erfolg des Unternehmens bei – ständig. Keiner ist bei uns verzichtbar, alle sind Experten auf ihrem Gebiet, das zieht sich durch alle Positionen. Und deshalb sage ich das jetzt einfach mal so, wie ich es empfinde: mein Job hier macht mir verdammt viel Spaß und ich freue mich auf alles, was wir in Zukunft gemeinsam erreichen!

Lieber Björn, herzlichen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Ann-Mirja Böhm, Redakteurin der Dr. Klein Wowi Digital AG

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